Die letzten Wochen waren wunderschön mit einsamen Stränden und schöner Landschaft, aber Norwegen setzt noch eins oben drauf und direkt nach der Grenze veränderte sich die Landschaft schlagartig.
Schroffe und hohe Berge, kleine Seen und auf Felsen verteilt kleine Holzhäuschen…wie im Bilderbuch.
Der Himmel riss auf und die Sonne schien uns in das Gesicht und wollte gefühlt sagen…God Dag!

Wir fuhren durch die ersten Berge und genossen die Landschaft, bis wir am ersten Fjord ankamen und auf einem kleinen Campingplatz in Soløy abgebogen sind, der sich später noch als unsere kleine Basisstation im Norden herausstellen sollte.
Zwei nette ältere Herren begrüßten uns. Der eine ein Norweger, der andere ein Österreicher, der seit 26 Jahren Norwegen als zweite Heimat gewählt hat und „Max“ heißt. Von ihm lernte Papa am nächsten Morgen eine Menge übers Fischen und bekam gleich 5 frisch gefangenen Makrelen geschenkt. Ich habe mir Max seinen Wohnwagen erst einmal angesehen und bin ihm nicht mehr von der Seite gewichen :o)
Von hier aus fuhren wir zur Insel Senja, die nördlich der Lofoten liegt. Schon der Weg dahin ist atemberaubend und wir mussten immer wieder für kleine Fotostopps pausieren. Auf die Insel ging es über eine Brücke und an der Küste erwarteten uns karibische Strände mit glasklarem, blauen Wasser, goldklitzernde Sandstrände und grünen spitzen Bergen, die von fluffigen Wolken umrahmt waren.
Bei strahlendem Sonnenschein und überraschend warmen Temperaturen blieben wir am Strand von Ersfjord einen Tag lang stehen und planschten im Wasser. Der Strand ist berühmt durch das wahrscheinlich teuerste Toilettenhäuschen Norwegens. Der gold glitzernde Kubus soll um die 300.000$ gekostet haben.
Die nächste Nacht verbrachten wir nur wenige Kilometer weiter an einem Strandabgang aus Lärchenholz, der auf die spitzen Berge zeigte, die am Ende der schönen Bucht in den Himmel ragten.
Wir sind über die schönen runden Felsen am Strand geklettert und haben Seesterne im Wasser beobachtet. Hier und da klapperte eine kleine Krabbe unter Wasser und ab und zu eine große Feuerqualle, mit der ich keine Bekanntschaft machen wollte.
Am nächsten Tag fuhren wir entlang der Küste zu einem Wanderpfad. Meine erste richtige Wanderung, bei der mich Papa nicht mehr Huckepack nach oben tragen musste. Ich bin doch schon groß und möchte nicht mehr getragen werden….man war das anstrengend. Von den Bergen hatten wir einen tollen Ausblick auf die Fjorde. Leider konnten wir nicht bis zum Gipfel, da Jule Angst bekam und stiften gegangen ist.
Nach dem gekraxel haben wir uns Mefjord angeschaut, von wo aus viele Fischer auf den Ozean fahren. In dem kleinen Fischerdorf kann man sich alte Fischerhütten mieten und auf Walbeobachtung gehen. Wir haben hier die Nacht verbracht und Papa hat seinen ersten Fisch geangelt :o)
Die Sonne hatte uns noch nicht im Stich gelassen und ausgeschlafen starteten wir nach Husøy, einem Fischerdorf was auf einer kleinen Insel liegt und über eine steile Serpentinenstraße erreichbar ist. Unten angekommen, hatte unser Auto ganz schön nach Bremse gemüffelt. Wir drehten eine kleine Runde über die Insel und haben lecker Kuchen im Hafencafé gegessen.
Weiter die Küste entlang fuhren wir zu unserer ersten Fährfahrt in Norwegen. Von der Insel Senja setzen wir Richtung Tromsø zur nächsten Insel über. Bevor wir allerdings nach Tromsø fuhren, bogen wir zur Insel Sommarøy ab. Das Wasser hier war noch kristallischer, schimmernder und die Sand- und Korallenstrände noch goldener. Hier gab es viele kleine Inseln, umragt von Bergen und der kurz untergehenden Sonne…mmh schön.
Papa machte eine SUP Tour um die Inseln und meinte noch nie so viele Seeigel gesehen zu haben. Da will ich aber nicht drauf treten !!! Abends ging Papa im Hafen angeln und beobachtete mit Mama freche Fischotter, die sich in die Boote schlichen um nach Fischresten zu suchen. Gerne wollten wir hier noch länger hier bleiben, doch leider hatte sich am nächsten Tag der Himmel zugezogen und wir fuhren weiter nach Tromsø.
In Tromsø schlenderten wir durch die Straßen und schauten uns die schöne Innenstadt an. Beeindruckend sind die Berge rund um Tromsø und die Kirche, die aussieht wie ein schneebedeckter Berg. Nach einem leckeren Essen in einem der schönen Cafés fuhren wir wieder Richtung Soloy und ich freute mich darauf Max endlich wieder zu sehen.
Zurück in unserer Base am Fjord blieben wir erst einmal um unsere Wäsche zu waschen, den Blog auf Stand zu bringen und unsere weiteren Ziele zu planen.
Papa zog mit Max einen Fisch nach dem anderen aus dem Wasser und wir konnten langsam schon keine Makrele mehr sehen, geschweige denn essen :-/