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NEUSEELAND (Marlborough Sounds & Abel Tasman)

Unsere Fähre von Wellington auf die Südinsel fuhr am späten Nachmittag ab, so dass wir leider erst im dunklen in die Marlborough Sounds einfuhren. Nur an den Silhouetten konnten wir erahnen, wie schön der Fjord ist, durch den sich unser großes Schiff fast geräuschlos hindurch bewegte.

Die Nebelschwaden und der leichte Regen waren fast gespenstisch und die Südinsel empfing uns mit einer unruhigen Nacht, in der hunderte Moskitos versuchten in unseren Camper einzudringen.

Mit den ersten Lichtstrahlen des Tages flüchteten wir aus dem "Moskito Waldstück" bei Wairau und fuhren ein paar Kilometer in eine kleine Bucht zum frühstücken und planen unserer weiteren Route.

Die Strasse über Kaikura nach Christchurch war immer noch vom Erdbeben stark beschädigt und nur zeitweise befahrbar. So entschieden wir uns, mit einem kleinen Abstecher in die Weinberge von Blenheim, zurück in die Marlborough Sounds zu fahren.

Nach dem wir durch Berge und einer traumhaften Küstenstrasse entlang gefahren sind, quartierten wir uns in Linkwater auf einem kleinen Bauernhof, der "Smith Farm“, ein. Hier hat es uns so gut gefallen, dass wir gleich drei Tage geblieben sind. Auf der Farm hatte ich viele Freunde zum herumtoben - u.a. ein Mädchen aus Leipzig und zwei Mädchen aus Zittau. Zusammen haben wir eine Nachtwanderung zu einem Wasserfall unternommen, wo ganz viele Glowworms zu sehen waren. Am Abend gab es lecker Pizza und wir konnten den ganzen Tag die Tiere füttern.

Mama und Papa haben dann noch ein Kanu ausgeliehen, mit dem wir durch die Sounds gepaddelt sind und das erste mal Stachelrochen gesehen haben. Die sahen wie große schwarze Teller aus, die an unserem Kanu vorbeigeschwommen sind. Wir paddelten noch zu einer kleinen Bucht wo wir Picknick machten und im Wasser tobten. Nach ein paar Stunden ging es mit klitschnassem Popo wieder zurück zum Ausgangspunkt, wo wir abgeholt wurden.

Nach den schönen Tagen auf der Farm ging es für uns weiter zur Elaine Bay, ein ruhiges Plätzchen im Herzen der Marlborough Sounds, mit einem kleinen Hafen und viel, viel Ruhe. Hier gab es eine schöne Wanderung am Wasser entlang und durch schöne Wälder mit Blick auf die umliegenden Berge.

In der Elaine Bay haben wir auch die „Paluro“ Familie aus Österreich kennengelernt, die wie wir auf Weltreise waren. Papa Hubert, Mama Dorle und die Kids Paule, Luis und Rosi haben wir gleich ins Herz geschlossen. Abends noch am Toben haben wir am nächsten Morgen zusammen Kaffee getrunken und unsere Erfahrungen ausgetauscht. Da unsere Reiseroute ähnlich war, hatten wir uns vorgenommen in Bali wiederzutreffen.

Für uns ging es weiter zum French Pass. Nach einer abenteuerlichen Fahrt im Nebel und einer rumpeligen Schotterpiste wurden wir nach einer Stunde Fahrt mit einer spektakulären Landschaft belohnt, wie man sie nicht so oft sieht. Auch hier gab es eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt von dem man auf die gegenüberliegende Insel blicken konnte. Hier war eine Meerenge an der, wie wir es schon in Norwegen gesehen haben, starke und gefährliche Gezeitenströme zu sehen waren. Aber das beste war, dass wir an einem kleinen Leuchtturm Delfine gesehen haben. Wir fuhren die Strasse zurück und mussten oft halten, um die Landschaft aufzusaugen und ein paar Schnappschüsse zu machen.

Weiter ging es Richtung Nelson und dem Tasman Abel Nationalpark:

Nach einem nicht weiter spektakulären Zwischenstopp in Nelson ging es Richtung Tasman Abel Nationalpark weiter. Leider streikte unser Gypsy auf halber Strecke und wir mussten den neuseeländischen ADAC anrufen. Nachdem ein Mechaniker unseren Camper wieder zum laufen brachte, uns aber davon abgeraten hat weiterzufahren bevor nicht ein paar Sachen kontrolliert und neue Teile eingebaut waren, fuhren wir zum nächsten Campingplatz in der Stadt Mapua und quartierten uns die nächsten fünft Tage ein. Es war nämlich Ostern und wir saßen mehr oder weniger fest. Zum Glück waren wir nah am Tasman Abel und bekamen von dem Mechaniker unseres Vertrauens einen kostenlosen Mietwagen. So hatten wir eine Base und waren trotzdem mobil.

Ein Ausflug ging zum "Wharaiki Beach“, der sich an der nördlichsten Spitze der Südinsel befand. Um an den traumhaften Strand zu gelangen läuft man 20 Minuten durch grüne, saftige Hügel auf denen die Schafe grasen. Dort angekommen ist man umgeben von goldgelben Dünen und Felsen die aus dem Wasser ragen.

Bei Ebbe bilden sich hier kleine natürliche Pools in denen Seehundbabys spielen und aus dem Wasser springen. Wir saßen stundenlang an den Pools und beobachteten die Seehunde, die neugierig aus dem Wasser kamen und bis auf einen Meter zu uns heran robbten. Auf den Felsen lagen die erwachsenen Seehunde und aalten sich in der Sonne. Der Strand war so paradiesisch und mit den Tieren in freier Wildbahn, die uns so nah waren, war das ein Erlebnis, was wir in unserem Leben nicht vergessen werden.

Wir waren ein bisschen traurig den schönen Ort wieder verlassen zu müssen. Bevor wir zurückfuhren konnte ich aber noch bei einem kleinen, netten Café Ostereier anmalen und Kuchen essen. Den Kuchen musste ich ganz schnell essen, denn zwei große Pfauen am Café liefen die ganze Zeit um mich herum und wollten mir meinen Kuchen stibitzen…

Zu Ostern gab es noch ein großes Fest in dem kleinen Ort wo wir mit unserem Gypsy standen. Da konnte ich Karussell fahren, reiten und Süßkram essen. Sogar der richtige Osterhase war auf unserem Campingplatz und hatte ein paar Sachen verloren, als er vor Papa weggehoppelt ist. ;o)

Die Zwangspause tat uns allen gut. Wir fühlten uns ziemlich wohl in „Mapua“ und der Campingplatz sowie die Bewohner auf diesem sind uns schnell ans Herz gewachsen.

„Bewohner“ deswegen, da in Neuseeland schon einige Menschen auf Campingplätzen leben. Oftmals haben sie die tollsten Motorhomes. Ein Neuseeländer wohnte bereits seit 10 Jahren in seinem Bus neben uns.

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