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NEUSEELAND (Region Otago)

Wir verließen die Westcoast und fuhren über den Haast Pass in Richtung Wanaka.

Der Gypsy schlängelte sich durch Berg und Tal und meisterte auch die steilsten Strassen. Sehr zur Erleichterung von Mama und Papa.

Auf der anderen Seite des Haast Passes erwarteten uns bei Makarora die "Blue Pools". Eine kleine Wanderung über Hängebrücken brachte uns an einen Fluss mit tintenblauen Wasser, wo man bis auf den Grund schauen kann. Hier waren auch unendlich viele Steintürmchen aufgeschichtet, manche größer als ich. Natürlich wollte ich auch gleich ein Türmchen bauen.

Übernachtet haben wir auf einem kleinen, gemütlichen Campingplatz mitten in den Bergen. Eine feuerrote Sonne ging zwischen den Bergen mit ihren gezuckerten Spitzen unter und wir können uns an der traumhaften Landschaft nicht satt sehen. Das Thermometer zeigte nun jede Nacht Temperaturen um die 0 Grad Celsius an, so dass der Heizer im Gypsy fast die ganze Nacht durchlief. Aber trotz der Kälte in der Nacht hatten wir am Tag durchweg Kaiserwetter.

Nach kurzem hin und her überlegen gönnten wir uns einen Hubschrauberflug durch die schneebedeckten Berge. Ein Abenteuer, dass wir nicht vergessen werden. Papa und Mama hatten vor Glück Tränen in den Augen als wir über Gletscher und Bergspitzen geflogen sind. Es war der erste Hubschrauberflug in unserem Leben und dann in einer der schönsten Landschaften der Erde. Wir flogen über spiegelnde Gletscherseen und wunderschönen Tälern mit blauen Flüssen, über Schafherden auf saftig grünen Wiesen und plötzlich sahen wir den Gypsy aus der Luft und unser Flug war zu Ende. Ein absoluter Traum war das!! Am liebsten würde ich sowas jeden Tag machen, aber das wäre dann doch zu teuer meinten Mama und Papa…

Weiter ging es durch den Mount Aspiring Nationalpark vorbei am Lake Wanaka und Lake Hawea. Mama und Papa mussten immer wieder für ein paar Schnappschüsse anhalten.

In der Stadt Wanaka quartieren wir uns paar Tage auf einem Campingplatz mit Sauna und Whirlpool ein. Bei den nächtlichen Temperaturen tat das ganz gut.

Auch hier gab es viele tolle Wanderrouten. Wir wandern ein paar schöne Trails rund um Wanaka und spazieren auch am Seeufer zum berühmten Baum im Wasser. Am schönsten fanden wir aber den "Diamond Lake Walk“, was auch daran lag, dass wir so gut wie alleine auf dem Berg unterwegs waren und die Natur genießen konnten.

Von Wanaka aus machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Küste zu der Stadt Dunedin, was irgendwie weit klingt, in Neuseeland aber nicht weit ist. Berge, Vulkane, Ozean, Fjorde, Regenwald - das alles geht an einem Tag wenn man das möchte.

Wir gönnten uns noch zwei Übernachtungen auf dem Weg nach Dunedin und dem Gypsy eine neue Auspuffanlage.

An einen Übernachtungsplatz am See standen wir mit einigen anderen Campern, wo uns wieder die Gelassenheit der Kiwis und ihre Reiselust im eigenen Land beeindruckte. Zwei alte Ladys im Rentenalter kamen mit ihren großen Housebussen angefahren, was mehr kleine Häuser auf Rädern als Camper waren. Hier fanden auch einige Katzen Platz, die mit auf Reisen waren und auf dem Parkplatz ihre Runden drehten.

In der Stadt Alexandra, die uns sehr gut gefallen hat, übernachteten wir auf den wohl skurrilsten Campingplatz unserer Reise. Die Stadt hatte allerdings einiges zu bieten. Schöne kleine Cafes und ein tolles Museum über die Goldgräbergeschichte sowie eine schöne Kunstausstellung. Hier gab es auch eine riesige Uhr im Berg zu der wir, an einem kleinen Weingut vorbei, gewandert sind. Der Ausblick von dort oben auf die umliegenden Berge und in das Tal waren sehr schön.

Schon seit Wanaka sah es in Neuseeland mittlerweile sehr herbstlich aus und die Natur zeigte sich in ihren schönsten Farben.

Ein paar Kilometer südlich von Dunedin fanden wir einen kleinen verschlafenen Campingplatz direkt am Meer auf dem wir uns gleich ein paar Tage einquartieren mussten.

Es war deutlich zu merken das Nebensaison war und wir waren fast allein und verbrachten die Tage mit gemütlich sein und kleinen Strandspaziergängen.

Mama und Papa wollten am Liebsten das ganze schöne Treibholz vom Strand mitnehmen, was wir aber leider nicht im Rucksack verstauen konnten.

Als Papa mit dem Skimboard im Wasser herumsauste, stand auf einmal ein Pferd neben mir mit einem kleinen Wagen und einem freundlichen älteren Kiwi Herren im Schlepptau. Dieser hob mich kurzerhand auf den Wagen und ich durfte eine Runde den schönen Strand mit entlangfahren. Das war vielleicht toll. Ich war ganz sprachlos.

Tiefenentspannt fuhren wir weiter nach Dunedin und stellten fest, dass die Strassen hier steiler als in den Bergen waren. Der Gypsy kämpfte sich die Berge hoch und runter, bis wir auf der Halbinsel am "Sandfly Bay" angekommen waren, wo viele Seelöwen wohnen. Diese sahen wir uns natürlich gleich an, denn bis auf 10m darf man sich den Seelöwen nähern. Der Strand war wunderschön und man musste echt aufpassen nicht über einen der zentnerschweren Kolosse zu stolpern die am Strand schliefen und zwischen den großen Algenbündeln gut getarnt waren. Auch einen Gelbaugenpinguin entdeckten wir, der sich auf den Weg zu seinem Nest machte.

Nach unserem Strandbesuch kämpfte sich der Gypsy wieder über die steilen Berge und Papa meinte das irgendwas nicht in Ordnung sei. Wir steuerten schnell eine Werkstatt an. Dort angekommen öffneten wir mit einem Mechaniker die Motorhaube und alles qualmte und Kühlflüssigkeit zischte den Motor herunter… Der Gypsy hatte uns verlassen!!! ;o(

Der Mechaniker machte ein unglückliches Gesicht und erzählte, was auf uns zukommen wird, wenn wir den Gypsy reparieren lassen. Er machte uns auch ein Kaufangebot das wir annahmen In Schockstarre funktionierten Mama und Papa und räumten unser kleines zu Hause aus. Schnell mussten wir uns verabschiedeten. Es war, als wenn man ein Familienmitglied verliert. Der kleine Camper ist uns so ans Herz gewachsen, dass wir oft überlegt hatten ihn mit nach Hause zu nehmen. Wir hatten durch ihn so viele tolle Gespräche geführt und nette Leute kennengelernt. Ab jetzt setzten wir unseren Weg mit einem Mietwagen fort….bye bye Gypsy!

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