Richtung Süden wollten wir auf einer der schönsten Küstenstrassen der Welt fahren, die Kystriksveien entlang.
Das ist die langsame Route auf der E17 von Bodo nach Trondheim, auf der wir an der Küste entlang fuhren und mindestens mit 7 Fähren die Fjorde überquerten.
Aber erst einmal gings in’s Schwimmbad mit Rutschen und Strudel und Sprungturm und Whirlpool.
Nachdem wir uns in Bodo ausgetobt hatten, fuhren wir zum Saltstraumen. Das ist der stärkste Gezeitenstrom der Welt. Das sieht aus wie ein reißender Fluss, obwohl das Wasser bei Ebbe nur aus dem Fjord abfließt und bei Flut werden die Wassermassen wieder durch die 150m breite Öffnung in den Fjord hineingepresst. Das sieht ganz schön gefährlich aus. Durch die starke Strömung schwimmen auch viele Fische in dem Fjord und die Vögel stürzen sich darauf. Papa hat einen großen Seelachs gefangen…mmh lecker.

Weiter ging es am nächsten Tag zum Svartisen, Norwegens zweitgrößten Gletscher.
Auf dem Weg dahin haben wir oft gehalten, weil es etwas zu entdecken gab. Wir wanderten zu einem Haus eines Thailändischen Künstlers, das zwischen den Bergen an einem kleinen Teich voll mit Seerosen stand und wir entdeckten verschiedene Freiluftskulpturen, die wieder an traumhaften Fleckchen in der Natur standen.
Auf der Küstenstrasse ging mein Papa auf die Bremse weil er einen Hof mit alten Autos entdeckt hatte. Er meinte, das sieht ja aus wie auf der Route 66, was auch immer das ist.
Nachdem wir auf einem schönen kleinen Rastplatz, mit Blick auf den Gletscher, geschlafen haben, wo ich mal wieder eine Freundin zum spielen gefunden hatte, sind wir am nächsten Morgen mit einem kleinen Schiff zum Gletscher übergesetzt und mit Fahrrad und zu Fuß bis an den Gletscher geklettert.
Am Gletscher haben wir Höhlen unter dem Eis entdeckt, in die wir auch geklettert sind und viele Eiskristalle haben wir gefunden, die wie Diamanten aussahen.
Nachdem wir wieder runtergeklettert und mit dem Fahrrad um den Gletschersee gefahren sind, gab es erst einmal eine leckere Waffel. Zum Glück haben wir unsere Fähre verpasst, die uns zum Auto zurückbringen sollte. So hatten wir Zeit, die zahmen Elche Arnljot und Wilma zu besuchen, die gerade gefüttert worden. Ich durfte gleich mit füttern und den kleinen Babyelch streicheln.
Das nächste Schiff hatten wir nicht verpasst und mit dem Auto und zwei Fähren ging es weiter Richtung Süden.
Unser Übernachtungsplatz war auf einem Hügel, mit Sicht über viele Inseln und Schären. Mama und Papa wollten unbedingt Nordlichter sehen und die Chancen standen wohl die Nacht ganz gut. Ab Ende August kann man die nämlich schon sehen und wir waren noch knapp am Polarkreis, den wir heute erst mit der Fähre passiert hatten.
Am nächsten Morgen sahen Mama und Papa ganz zerknittert aus und waren noch ganz müde. Die beiden sind die halbe Nacht wach geblieben und haben tatsächlich Polarlichter gesehen. Die beiden sind wohl wie die Rumpelstilzchen um das Auto gesprungen und haben sich gefreut wie die Schneekönige. Das muss unbeschreiblich schön gewesen sein und ich musste schlafen…man ist das blöd noch so klein zu sein.

Die Küsten entlang sind wir weiter bis zum Petter Dass Museum gefahren. Den kannten wir zwar nicht, aber der Platz an der Küste war traumhaft. Wir konnten am Strand wandern, Muscheln zum basteln sammeln und Pilze suchen.
Am nächsten Morgen konnte ich mit Mama die Pferdchen füttern, die wir am Tag zu vor schon gesehen hatten. Dann sind wir in das Museum in dem es wieder leckere….na genau…. Waffeln gab. Papa hat noch einen großen Seeadler am Fenster vorbeifliegen sehen und später am Abend noch Elche auf einer Wiese entdeckt.
Auch am nächsten Tag sind zwei Elche neben unserem Auto die Wiese entlang gerannt. Das war toll. Die sieht man nämlich super selten, weil die sehr scheu sind.

Nachdem wir ein letztes mal auf einem einsamen Plätzchen am Fjord geschlafen und Papa noch einmal eine Makrele gefangen hatte, ging es quer durch den Süden Norwegens über Lillehammer nach Oslo. Unterwegs hatten wir noch an einem Berg mit einem großen Loch gehalten, dem Berg Torghatten. In seiner Mitte hat er ein etwa 35 Meter hohes und rund 160 Meter langes Loch. Ganz schön windig war es darin…. puhhh.
Bei strahlendem Sonnenschein sind wir in Oslo angekommen und haben uns gleich auf die Fahrräder geschwungen und die Stadt erkundet.
Es war Wochenende und eine Menge los am Hafen - Streetfoodmarkt, Fußballturnier und nach den vielen ruhigen Wochen in der Natur ganz schön viel Trubel. Wir sind auf das Dach der Oper gelaufen und hatten beim leckeren Tacos Essen beschlossen, am nächsten Tag die Markthallen, den schönen Vigelandpark mit über 200 Skulpturen und die City Hall mit den schönen Bildern von Edward Munch anzusehen.
Gesagt getan, bei über 20 °C und feinstem Sonnenschein tigerten wir erneut durch die Stadt und hatten auch gleich die Köstlichkeiten in den Markthallen probiert.
Streetart Kunst in Oslo:
Nach zwei schönen Tagen in der Hauptstadt Norwegens ging es nach Larvik, wo am nächsten Tag unsere Fähre nach Dänemark ablegte…
bye bye Norwegen…wir werden dich vermissen!!!